Natur.Garten.Land                                        
Büro für Landschaftsplanung und GartenRenaturierung                           

Gestaltungselemente für mehr Vielfalt im Garten

Im Naturgarten wird die Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren gefördert durch eine Vielfalt an Gestaltungselementen. Sie machen auch die ästhetische Besonderheit von naturnahen Gärten aus und laden zum Naturerlebnis und Wohlfühlen im Garten ein. 


Wildnisflächen im Garten steigern dessen Lebensraumfunktion und die Artenvielfalt enorm. Sie finden deshalb bei meinen Planungen in Form von "wilden Ecken" mit Ast- und Steinhaufen, Totholzstrukturen oder dichten, stacheligen Wildsträucher- und Vogelschutzhecken immer einen Platz.

"Wir müssen wieder Wildnis herstellen!"
David Attenborough in "A life on our planet"


Gärten renaturieren!

Naturfern angelegte und gepflegte Grundstücke bieten häufig ein enormes Potenzial zur Reaktivierung einer naturnahen Entwicklung und damit zur Schaffung von Lebensräumen für unsere vielfältige Tier- und Pflanzenwelt.
Eine Renaturierung kann auch im Garten stattfinden. Beispielsweise durch den Rückbau von überdimensionierten Bauwerken, Pflasterflächen oder sonstigen Bodenversiegelungen. Auch die von monotonen Gartenelementen wie Thujenhecken eingenomme Fläche bietet viel Raum für ein "Rewilding" im Garten.

Wildobsthecke mit Wildkräutersaum

In der Wildobsthecke finden heimische Sträucher wie Weißdorn, Hasel, Kornelkirsche, Berberitze, Vogelbeere und Wildrosen Platz, die nicht nur als wertvolle Nahrungs- und Nisthabitate für Tiere dienen, sondern deren Früchte auch noch essbar sind. Die Hecke kann von einem Saum aus Wildkräutern und Wildgemüse begleitet werden, die ebenfalls die Küche bereichern oder zu heilsamen Tees verarbeitet werden können, wie Frauenmantel, Bärlauch, Walderdbeere, Pastinak, Guter Heinrich oder Minze.
Die Wildobsthecke erfüllt also gleich mehrere Funktionen im naturnahen Garten. Sie ist Lebensraum für Tiere und heimische Pflanzen, Gestaltungselement zur räumlichen Gliederung, Sicht- oder Windschutz, Nahrungsquelle und Apotheke in einem. 


Kiesgarten und Trockenmauern

Um einer bunten Vielfalt heimischer Pflanzen der mageren und trockenen Standorte Raum zu geben, lässt sich ein Kiesbeet gestalten, das auch von einer Trockenmauer aus regional typischen Natursteinen eingerahmt werden kann.

Die Fläche kann sich auch als Hügel aus mehreren Mauerstufen erheben, auf dessen Seiten, je nach Exposition, eine große Standortvielfalt entsteht. 




Einige der besonders attraktiven Pflanzen für das Kiesbeet sind z.B. Färberkamille, Karthäuser-Nelke, Heide-Nelke,  Wiesen-Salbei, Dauer-Lein, Färber-Ginster, der zweijährige Natternkopf, Kugel-Lauch oder Flockenblume.
Thymian, Mauerpfeffer, Hauswurz oder Wildes Löwenmaul lassen sich in den Mauerfugen ansiedeln.


Das extrem magere und durchlässige Substrat im Kiesbeet sollte bei der Neuanlage frei von mit Samen und Wurzeln gespicktem Oberboden sein, um keine wuchsstarke Konkurrenz für die gepflanzten und angesäten Arten zu schaffen. Am besten wird reiner Grubenkies, der für die Pflanzlöcher und für das Saatbett mit Kompost angereichert wird verwendet. Das erspart viel Pflegeaufwand. Der Boden sollte auch offene Stellen aufweisen, die sich als Saatbett für die dynamische Entwicklung der Fläche anbieten. So siedeln sich hier z.B. gerne auch Königskerze oder Wegwarte an. 




Natürlich lässt sich eine Trockenmauer auch in Form einer Kräuterspirale anlegen und z.B. mit Duftkräutern, wie Odermennig, Edler Schafgarbe, Katzenminze, Thymian, Wermut, Salbei und Bergminze, oder mit mediterranen Würzkräutern bepflanzen.
Der Größe sind keine Grenzen gesetzt - wo genug Platz vorhanden ist, darf es auch eine begehbare Kräuterspirale sein. Wichtig ist nur, den verschiedenen Standortansprüchen der Pflanzen gerecht zu werden. Denn die Standortvielfalt auf engstem Raum ist das Grundprinzip der Kräuterspirale.



 

Blumenwiese

Wer hat nicht eine bunte Blumenwiese mit Margeriten, Glockenblumen, Wiesenknopf und Witwenblume, Leimkraut und Schafgarbe vor Augen, wenn er das Wort Wiese hört? Nur, wo gibt es diesen Artenreichtum in der sogenannten Kulturlandschaft noch? Mit der geeigneten Saatmischung, der richtigen Anlage und Pflege lässt sich dieses Naturgartenelement auch im heimischen Garten verwirklichen. Enorm wichtig für die Entwicklung und den langfristigen Erhalt einer artenreichen Blumenwiese ist die richtige Pflege.

Soll eine Fläche tritt- und schnittverträglicher sein, ist ein Blumen- oder Kräuterrasen die bessere Option.



Wildstaudenbeet
Auf allen Standorten im Garten, ob sonnig oder schattig, trocken oder feucht, mager oder nährstoffreich, lassen sich mit heimischen Wildpflanzen wunderbare, attraktive Staudenbeete gestalten. Auch hier wird ganz klassisch mit Pflanzplänen gearbeitet. In der Naturgartengestaltung werden meistens nicht nur Topfpflanzen verwendet, sondern zusätzlich auch ein-, zwei- und auch mehrjährige Kräuter angesät, die für eine schnelle Farbenpracht sorgen, bis sich die in ihrer Entwicklung oft langsameren Stauden und evtl. auch strukturgebende Gehölze voll entfaltet haben. So entsteht die im Naturgarten so typische Dynamik.
Ein standortgerechtes, vielfältiges Wildstaudenbeet kann schon auf kleinsten Flächen angelegt werden, und ein Magnet für eine Vielzahl heimischer, je nach Artenauswahl und im nahen Umfeld vorhandener Lebensraumstrukturen auch hochspezialisierter Tiere sein.
 


Wasserflächen
Wasser spielt im Naturgarten eine sehr große Rolle. Wasser ist Leben! Zwei wesentliche Aspekte machen deutlich, dass Wasserflächen in keinem naturnahen Garten fehlen dürfen: erstens ist es in jedem Garten ohnehin vorhanden, auch wenn kein Bach durchfließt, nämlich in Form von Regenwasser. Mit dem Rückhalt und der Speicherung von Regenwasser kann jeder einen wichtigen Beitrag zur Vorbeugung von Hochwasser leisten und damit eine nachhaltige Siedlungsentwicklung fördern. Und zweitens bringt schon der kleinste Tümpel eine enorme Artenvielfalt in den Garten, und macht ihn dadurch zum Erlebnisraum für Groß und Klein.
Ob Sickermulde für das Dachwasser, das sonst ungesehen in der Kanalisation verschwindet, Sumpfbeet mit Mädesüß, Baldrian, Blutweiderich, Sumpfdotterblume, Bachbunge und vielen anderen sehr attraktiven Stauden oder Naturbadeteich. In jedem Garten gibt es Raum und Möglichkeit diesen wichtigen Lebensraum zu erleben.



Waldgarten
An schattigen Stellen im Garten, unter Bäumen und in unansehnlichen Grundstücksecken lassen sich traumhafte Schattengärten mit attraktiven heimischen Waldstauden wie Waldgeißbart, duftendem Salomonsiegel, Wiesenraute, Christrose, Windröschen, Silberblatt, Veilchen, Fingerhut und Farnen gestalten. Ausgestattet mit einem kleinen Sitzplatz werden diese Bereiche meist zum lauschigen Lieblingsplatz zum Entspannen.




Wege, Dächer, Zäune als Lebensraumelemente

Im naturnahen Garten werden alle Funktionsflächen, wie Wege, Terrassen, Sitzplätze, Dächer und Zäune zu Lebensraumelementen. Zäune werden mit heimischen und naturnahen Kletterpflanzen berankt, Wege werden wasserdurchlässig, mit breiten und bewachsenen Fugen angelegt, Dächer und Fassaden begrünt und Sitzplätze wasserdurchlässig befestigt, mit Naturmaterialien eingefasst und mit heimischen Duftstauden umpflanzt.

 






Biotopelemente

Um den tierischen Mitbewohnern im naturnahen Garten Rückzugs- und Nistmöglichkeiten anzubieten, lassen sich vielfältige Biotopstrukturen integrieren. Elemente wie Asthaufen, Holzstapel, Steinpyramiden oder Nisthilfen können dabei entweder ganz versteckt in einer ruhige Ecke des Gartens angelegt werden, oder zugleich als Gestaltungselement wirken. Sollen bestimmte Tiere damit angelockt oder unterstützt werden, werden möglichst gute Bedingungen für die zukünftigen Nutzer geschaffen. Eine möglichst große Vielfalt an verschiedenen Strukturen steigert die Lebensraumqualität für Tiere im Garten



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